Das Ende der heiligen Herrschaft

Noch ein Wort zu den strukturellen Missbräuchen in der römisch katholischen Kirche. Dem Lavieren der offiziellen Kirchenvertreter muss ich etwas entgegensetzen. Bischöfe und Kardinäle: Spart euch die verbalen Entschuldigungen und die gezeigte Betroffenheit, die einzige brauchbare Konsequenz ist Handeln:

1. Ab sofortiger Verzicht auf innerkirchliche Machtausübung auf allen Ebenen. Das bedeutet unter anderem: Der Vatikan mischt sich nicht mehr in diözesane Angelegenheiten wie Bischofsernennungen und lokalkirchliche Diskussionen ein. Der Vatikan verzichtet auf Maßregelung von Theologen nimmt die Maßregelungen der letzten Jahrzehnte zurück. Die Bischöfe mischen sich beispielsweise nicht mehr in die Besetzung von Dechanten oder Angelegenheiten der Pfarren ein. Bischöfe werden ausnahmslos in Übereinstimmung mit den Gläubigen vor Ort gewählt.

2. Ab sofortige Einberufung eines erweiterten Konzils, das in Kollegialität die entsprechenden strukturellen Maßnahmen und deren Umsetzung diskutiert und beschließt. Es geht um die Fragen der Gewaltenteilung und transparenter subsidiärer Entscheidungsprozesse. Zu diesem Konzil werden auch jene TheologInnen eingeladen, die in den letzten Jahrzehnten gemaßregelt oder ruhig gestellt wurden, ebenso VertreterInnen der katholischen Laienorganisationen (insbesondere Frauen)  und der Organisation Priester ohne Amt (verheiratete Ex-Priester).

3. Ende der pathologischen Fixierung auf die Sexualität als zentralen Inhalt der christlichen Botschaft. Damit verbunden sind das Ende der Abwertung der Frau und Aufhebung der Verpflichtung zum Zölibat für alle Priester und Öffnung aller kirchlichen Ämter für Frauen und Verheiratete. Rehabilitierung der verheirateten Priester mit einer Einladung, wieder als Priester zu arbeiten, soweit sie das noch wollen.

Nicht dass ich glaube, die Verteter der Hierarchie (=heilige Herrschaft) sind in der Lage, in diese Richtung zu denken und zu handeln. Man wird ja wohl noch träumen dürfen.

Bild: dpa

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