Vermögenssteuer als Korrektur eines Systemfehlers

Die aktuelle Diskussion um die Wiedereinführung der Vermögenssteuer in Österreich ist nicht zufällig eine Folge der Krise der (Finanz)Wirtschaft. Sie wird aber mit falschen Argumenten geführt. Es geht nämlich nicht um Neid, Gier, oder Gerechtigkeit, nicht darum, dass “die Reichen auch ihren Beitrag zum Budget leisten”, sondern schlicht und einfach um die nötige Korrektur eines Systemsfehlers unserer Eigentumsverhältnisse: Die Vermögen konzentrieren sich immer stärker bei immer weniger Besitzenden. Auch in Österreich.

Dass das System mit Besitz und Eigentum einen Systemfehler hat, ist ein alter Hut. Bereits im alten Israel gab es aus diesem Grund (zumindest theoretisch) das Jubeljahr. Alle 50 Jahre wurden die Vermögensverhältnisse neu geregelt, Schuldversklavung wurde aufgehoben. Weil bereits damals erkannt wurde, dass nicht die nachfolgenden Generationen noch an den wirtschaftlichen Problemen ihrer (Groß)Eltern leiden dürfen.

Sinnvoll erscheint mir ein progressiver Vermögenssteuersatz, der für die Mittelschicht relativ kleine Steuerbeiträge vorsieht und für die wirklich großen Vermögen auch prozentuell größere Beiträge abfordert. Damit das Auseinanderdriften der Vermögensverhältnisse zumindest gebremst wird, wenn es schon nicht rückgängig gemacht werden kann.

Als Fausregel gilt: Bei einer Besteuerung von 1% wird ein Vermögen in etwa 72 Jahren auf die Hälfte reduziert, die zunehmende Konzentration der Vermögen wird dadurch zumindest entschärft. Keine Angst, Vermögende, in der Zwischenzeit arbeitet das Vermögen ja weiter, es wird in der Realität auch bei Vermögensbesteuerung weiter wachsen, nur halt etwas langsamer.

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