Paul Klee am Mönchsberg

Nicht Paul Klee selbst, aber eine Menge seiner Bilder wurden bis Ende Jänner 2009 im Museum der Moderne in Salzburg ausgestellt. Die Ausstellung mit dem Titel Melodie/Rhythmus/Tanz hat eine mir bis dahin nicht bewusste Verbindung von Paul Klee mit Musik und Avantgarde-Musikern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gezeigt. Paul Klee als früher Medienkünstler.
Gerade die Verbindung zwischen Johannes Itten (Farbenlehre) und Matthias Hauer (Zwölftonspiel) ist höchst interessant. Paul Klee war mit Komponisten in persönlichem Kontakt und hat sich von ihnen inspirieren lassen, umgekehrt sind auch musikalische Werke von seiner Malerei inspiriert.

Berührend, wie eine Volksschulklasse in der Ausstellung einige visuelle rhythmische Partituren von Paul Klee intoniert hat.

Wahnsinn auch die Ansätze von Paul Klee und Zeitgenossen für moderne Medienkomposition: Polyphon gefasstes Weiß (1930) lädt geradezu ein, dynamische Echtzeitkompositionen mit zeitgemäßen Mitteln zu generieren.

Etwas Ähnliches wie das mechanische Ballett von Kurt Schmidt (1923) – ebenfalls in dieser Ausstellung gezeigt – wollte ich längst schon medienkompositorisch umsetzen – offenbar beinahe ein Jahrhundert später! Aber mit heutigen Medien und daher lohnt sich diese Inspirationsquelle.

Unglaublich, wie modern das 20. Jahrhundert bereits zu Beginn war. Der Blick zurück auf die Kunst macht mir wieder schmerzlich bewusst, welch tragischer Einschnitt die Nazi-Barbarei auch für das geistig-kulturelle Leben war. (Bildquelle: Pressebilder des MdM)

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