Der Schmäh von der Neuen Mittelschule

Die bildungspolitischen Vorhaben der Bildungsministerin scheinen in erster Linie Überschriften zu sein. Die Neue Mittelschule ist so ein Ding.

Grundsätzlich finde ich eine Gesamtschule aller 6-14jährigen in Österreich sinnvoll, um den Einfluss der sozialen Herkunft auf die Bildungschancen zu verringern. Bei den 6-10jährigen klappt das gemeinsame Lernen.

Die Neue Mittelschule aber ist in weiten Bereichen ein Etikettenschwindel: Die Bundesländer bestimmen die Zielrichtung der Neuen Mittelschule. Die Länder sind schlau genug, die zusätzlichen Gelder anzunehmen, nennen das Ganze gerne Neue Mittelschule und kochen ihr eigenes bildungspolitisches Süppchen je nach politischer Coleur: Die Zusammenarbeit der Neuen Mittelschule mit Höheren Schulen (Oberstufen) dient im schwarzen Oberösterreich eher der zusätzlichen Förderung begabter HauptschülerInnen und weniger der Erhöhung der Bildungschancen der sozial Benachteiligten.

Die Zusammenarbeit zwischen Neuer Mittelschule und Höheren Schulen kostet ziemlich genau jene zwei Werteinheiten, die die Lehrkräfte länger arbeiten sollen, damit das Budget wieder stimmt. Diese Zusammenarbeit wird ins Leere laufen und nicht den erwünschten Effekt der Neutralisierung der sozialen Herkunft der SchülerInnen haben.

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